
Wir leben in unserem Haus am Stadtrand von Wien im beschaulichen Perchtoldsdorf und haben eigentlich gar keinen Garten. Wenn man es genau nimmt, verfügen wir über eine riesige Terrasse die rund ums Haus geht und ein klitzekleines Stück "Erde" auf dem die längste Zeit ein paar Pflanzen mehr oder weniger geblüht haben. Wir reden von so 3 x 4 Meter. Also nicht gerade üppig. Vor ein paar Jahren haben wir beschlossen den "Blühpflanzen" den Garaus zu machen und wollten fortan unser Gemüse selber anbauen.
Es musste also eine Idee her, was und wo wir anbauen können. Wir haben kurzerhand im Herbst ein Hochbeet aufgebaut und damit angefangen, die Blätter aus dem Garten zusammen mit etwas Erde zu kompostieren. Das hat wunderbar funktioniert (und tut es bis heute) und war der Grundstein für unsere Gemüseproduktion. Mittlerweile produziert unsere Hochbeet/Komposter Kombi so viel frischen Kompost jedes Jahr, dass wir alle unsere Beete und Kisten selber versorgen könnten.




Nach vielen Versuchen und mehr oder weniger erfolgreichen Pflanzungen haben wir uns entschieden uns auf Folgendes zu konzentrieren: Tomaten, Gurken, Basilikum und Salat jeder Art. Das hat natürlich auch Gründe. Zum Einen, ist es das, was bei uns am besten funktioniert und zum Anderen sind es die Hauptzutaten für Wolfgangs Lieblingsessen im Sommer: Italienischer Brotsalat und Griechischer Bauernsalat mit Feta. Und Gurken braucht man ja sowieso immer wieder. Wir können eigentlich jedes Jahr unseren gesamten Bedarf im Sommer mit unserer eigenen Produktion abdecken.
Zusätzlich probieren wir jedes Jahr immer wieder mal was Neues aus und haben auch immer ein paar Pflanzen zusatzlich, aber in kleinerem Rahmen. Zb. Kartoffeln, Frühlingszwiebeln/Lauch/Winterheckenzwiebel oder Karfiol. Auf dem Foto siehst du Winterheckenzwiebelbabys. Die wachsen in einer eher speziellen Kiste, aber dazu später mehr.
Im März haben wir die ersten Pflanzen ausgesetzt und resp. ausgesät. Begonnen haben wir mit Salat, der ist nicht so emfpindlich auf nächtliche Kälte.







Die Erde ist nicht so grob, wie man auf den Fotos meinen würde. Im Gegenteil, die ist eigentlich sehr fein für Kompost. Leider wirf unser Baum im Frühjahr immer seine Blüten ab und das verteilt sich dann schön über alles.
Wir haben uns aus Plastikflaschen kleine Glashäuser gebaut und so die jungen Pflänzchen vor Kälte und allzu gefrässigen Schnecken geschützt. Wenn euch interessiert wie das geht, mache ich gerne mal ein DIY Anleitungsvideo.
Das upcycling der Plastikflaschen zu Glashaus oder Gewächshaus finde ich besonders cool, weil das ganze Plastik so wenigstens noch ein zweites Leben bekommt und nicht weggeschmissen werden muss. Kann man auch super am Fensterbrett oder Balkon verwenden. So machte Gemüse selber anbauen gleich noch mehr Spass und hilft der Umwelt doppelt.

Appropos Umwelt: Wir haben in den Garten einen alten Baumstamm gestellt und einige Löcher reingebohrt, damit er als Heim für Bienen, Hummeln oder Käfer dienen kann. Der steht gleich vis-a-vis von unserer schönen Blütenhecke. So brummt es den ganzen Sommer voll Leben!
Vor ein paar Tagen haben wir unsere Jungpflanzen vom Biohof Hopf bekommen und waren gleich mal unsicher ob wie sie schon einpflanzen können, wegen den tiefen Temperaturen. Tomaten mögen es warm und dürfen auf keinen Fall im Frost draussen sein. Wir haben aber fast alles Tomatenpflanzen direkt am Haus und so ist es keine große Gefahr, da das Haus doch einiges an Wärme abstrahlt. Die Tomaten die im Hochbeet sitzen, haben einen "Gewächshausdeckel" und sind so auch einigermassen geschützt. Wir haben es also gewagt und haben Ende April ausgepflanzt.


Zwei Tomatenpflanzen haben wir schon ein paar Wochen vorher im Haus vorgezogen und ebenfalls schon eingepflanzt. Das hat den Zweck, das nicht alles auf einmal fertig zur Ernte ist. Das gleiche machen wir auch mit dem Salat, so ist immer frischer Salat zur Hand wenn wir ihn brauchen. So hben wir jetzt schon die erste Tomatenblüte.
Generell versuchen wir so viel Pflanzen wie möglich aus eigenen Samen zu ziehen. Daher lassen wir auch alle Pflanzen (die das machen) auswachsen und sammeln dann die Samen ein. Dieses Jahr haben wir aus eigenen Samen angebaut: Basilikum, zwei Sorten Petersilie, Gurken, Ruccola und zwei Sorten Blattsalat.
Nun aber zurück zu unserer "besonderen" Pflanzkiste. Wie gesagt, haben wir u.a. den Salat auswachsen lassen und waren etwas unachtsam bei der Ernte der Samen. Das hat dazu geführt, dass wir heuer "Schottersalat" ernten können. Kennst du nicht? Hier der Beweis. Die Samen haben sich letztes Jahr ungeplant auf dem Kies verteilt und sind wirklich aufgegangen. Und gar nicht mal wenig. 😉 Wir konnten es erst auch nicht fassen.




Es wurde letztenendes sowas wie eine Überraschungsbox. Wir haben Winterheckenzwiebelsamen gesät also noch nichts gewachsen ist. Mittlerweile wächst in der Kiste Ruccola, Karotten, Blattsalat und Winterheckenzwiebel. Ok, das wird sicher nicht für alle Pflanzen gut gehen, aber wir lassen und mal überrachen was sich durchsetzten wird.
Wir werden auf jeden Fall weiter berichten, was sich in unserem kleinen Garten tut, was wir ernten und daraus kochen.


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